los

los

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1los [lo:s] <Adj.>:
[ab]getrennt, frei (von etwas):
der Knopf ist los; der Hund ist [von der Kette] los.
  2los [lo:s] <Adverb>:
als Aufforderung: weg!, fort!, schnell!:
los, beeil dich!; los, hau endlich ab!

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los 〈Adj.〉 nicht fest, nicht befestigt, nicht angebunden, frei ● \los! vorwärts!, schnell!; aber nun \los!; auf die Plätze - fertig - \los! (Kommando beim Wettlaufen u. -schwimmen) ● jmdn. od. eine Sache \los sein sich von jmdm. od. einer S. befreit haben; ich bin froh, dass ich ihn endlich \los bin; ich bin mein Geld \los ich habe alles Geld ausgegeben; der Hund ist \los; der Knopf ist \los; meinen Schirm bin ich \los 〈umg.; scherzh.〉 meinen Schirm habe ich verloren, nicht wiedergefunden; diese Sorge bin ich endlich \los; hier ist etwas \los hier ist etwas geschehen, etwas nicht in Ordnung; 〈umg.〉 hier herrscht fröhliche Stimmung; was ist hier \los? was geht hier vor? ● einer Sache \los und ledig sein von einer S. frei (geworden) seinmit dir ist doch irgendetwas \los mit dir stimmt doch etwas nicht, ist doch etwas nicht in Ordnung; es ist nicht viel \los damit bzw. mit ihm es bzw. er taugt nicht viel; was ist mit dir \los? was fehlt dir? [<ahd. los „frei, ledig, bar, beraubt, mutwillig“, engl. ...less „...los“, got. laus; zu idg. *leu- „(ab)schneiden, (ab)reißen“; verwandt mit Laube]

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1los <Adj.> [mhd., ahd. lōs, eigtl. = (ab)geschnitten, abgelöst]:
1. nicht mehr fest [gehalten], gelöst, abgetrennt:
der Knopf ist l.;
der Hund ist von der Leine l.;
l. und ledig (frei u. unbehindert, von allen Bindungen gelöst);
jmdn., etw. l. sein (ugs.: 1. von jmdm., einer Sache befreit sein: den lästigen Frager endlich l. sein; meine Erkältung bin ich immer noch nicht l. 2. jmdn., etw. verloren, vertan haben: dein Geld bist du l.!);
jmdn., etw. l. haben (ugs.; von jmdm., einer Sache befreit werden: die Familie, der Verein will ihn l. haben; die angefutterten Pfunde wieder l. haben wollen).
2.
etwas ist l.; es ist [et]was l. (ugs.; etwas [Ungewöhnliches] geschieht; eine besondere Lage ist eingetreten; entstanden aus der Vorstellung, etwas habe sich gelöst, sodass es nicht mehr funktioniert: was ist [denn hier] los?; was ist l.? [was hast du gesagt?]; da drüben muss etwas l. (passiert) sein; in diesem Lokal ist viel, wenig, immer etwas l. [ist viel, wenig, immer Betrieb, kann man viel, wenig, immer etwas erleben]; in unserer Stadt ist nichts l. [geht es langweilig zu, kann man nichts erleben]; mit dem neuen Automodell ist nichts, nicht viel l. [es taugt nichts, nicht viel]; wenn er zu wenig geschlafen hat, ist mit ihm nichts l. [ist er schlecht gelaunt, nicht in Stimmung]; was ist denn mit dir l.? [was hast du denn, was fehlt dir denn?])
2los <Adv.> [zu: 1los]:
1. (als Aufforderung) schnell!; ab!:
l., beeil dich!;
nun aber l.!;
(Startkommando) Achtung, fertig, l.!
2. <in Verb. mit der Präp. »von«> (Geschichte) weg:
l. vom Reich, von Rom.
3. (ugs.)
a) <kurz für los- + Verb der Bewegung:> er ist mit dem Wagen los (losgefahren);
ich will schon l. (losgehen), bitte komm schnell nach!;
b) <kurz für los- + »gedreht, geschraubt« o. Ä.> gelöst:
ich habe die Schraube, das Brett schon l.

* * *

I
Los
 
[althochdeutsch hloz, zu hliozan »losen«, »wahrsagen«],
 
 1) Glücksspiel: Anteilschein in der Lotterie.
 
 2) Religionsgeschichte: v. a. im Volksglauben weit verbreitete Form des Orakels, das drei Funktionen haben kann: Es entscheidet als »verteilendes Los« juristische Streitfälle, als »beratendes Los« hilft es, Zeitpunkt und Form geplanter Unternehmungen zu ermitteln, und als »wahrsagendes Los« dient es der Erkundung der Zukunft. Weit verbreitete, auf wenige Grundformen reduzierbare Verfahren mantischen Losens suchen durch Schütteln, Werfen, Ziehen usw. verdeckter Losinstrumente (Bohnen, Steinchen, Stäbchen, Tafeln, Würfel u. a.) und häufig durch Anwendung fester Interpretationsschemata für das erhaltene Los Auskunft über Verborgenes oder Zukünftiges zu erhalten. - Kultisches Losen war bei Assyrern, Babyloniern, Juden, Griechen, Römern, Germanen u. a. bekannt; es war ursprünglich ein mantisches, nur von Priestern und berufenen Personen geübtes, der Prophetie nahe stehendes Verfahren. Im alten Israel trug der Hohe Priester in seinem Brustschild die dem Schiedsspruch dienenden heiligen Los Urim und Tummim. - Seit der Antike bekannt und verbreitet sind die Buchlose (Buchorakel; homerische Lose, Bibellose), bei denen durch Würfeln, blindes Aufschlagen beziehungsweise Hinweisen auf eine Textstelle das Orakel gefunden wurde. Kompliziertere Lostechniken beschreiben die mittelalterlichen und neuzeitlichen Losbücher, die häufig mit astrologischem Bezug umfangreiche Orakellisten enthalten. Bestimmte Lostermine (Lostage) spielen besonders in der Wetterprognostik (Bauernregeln) eine große Rolle bis in die Gegenwart. Im Christentum hat das Los unterschiedliche Wertungen erfahren: Sein Gebrauch wurde einerseits relativ früh abgelehnt (»Decretum Gratiani«; um 1140), andererseits gewann es in der Herrnhuter Brüdergemeine unter Berufung auf Apostelgeschichte 1, 26 vorrangige Bedeutung (Losung).
 
 
Hwb. des dt. Aberglaubens, hg. v. E. Hoffmann-Krayer u. a., Bd. 5 (1933, Nachdr. 1987).
 
 3) Wirtschaft: im Produktionsbereich die Menge einer Sorte oder Serie, die jeweils hergestellt wird, ohne dass eine Unterbrechung des Fertigungsprogramms oder eine Umstellung der Anlagen erforderlich wird (Fertigungslos, optimale Losgröße); bei Auktionen die Mindestmenge, für die ein Zuschlag gegeben werden kann.
 
II
Los,
 
französisch Îles de Los [ildə'loːs], Inselgruppe vor der Küste Guineas, dem Hafen von Conakry vorgelagert; Bauxitbergbau.
 

* * *

Los, das; -es, -e [mhd. lōʒ, auch = Losungswort, Orakel, ahd. hlōʒ, zu einem in mhd. lieʒen, ahd. hlioʒan = losen; wahrsagen, zaubern erhaltenen germ. Verb; 3: urspr. wohl das jmdm. durch Auslosung Zugefallene]: 1. a) verdeckt gekennzeichneter Zettel od. sonstiger Gegenstand, durch den eine Zufallsentscheidung herbeigeführt werden soll: das L. soll entscheiden; das L. werfen; ein L. ziehen; jmdn., die Reihenfolge durch das L. ermitteln, bestimmen; b) mit einer hohen Zahl od. Zahlenkombinationen versehener, käuflich zu erwerbender Zettel [für den die Gewinnzahlen erst nach dem Kauf ausgelost od. ermittelt werden]; Lotterieanteilschein: ein halbes, ganzes L. [der Klassenlotterie]; jedes zweite L. gewinnt; das L. war eine Niete; ich habe drei -e gekauft; auf das L. Nr. ... entfiel ein Gewinn von 10 000 DM; *das große L. (der Hauptgewinn); mit jmdm., etw. das große L. ziehen/gezogen haben (mit jmdm., etw. Glück haben, eine besonders gute Entscheidung getroffen haben). 2. (geh.) Schicksal, Geschick: ein bitteres, beneidenswertes L.; das L. der Flüchtlinge; ihm war ein schweres L. beschieden; dass es unser aller L. ist, einmal alt zu werden (v. d. Grün, Glatteis 218); sein L. tragen müssen; jeder hat sein L., und leicht ist keines (Hesse, Steppenwolf 2); mit seinem L. zufrieden sein. 3. (Wirtsch.) bestimmte Mengeneinheit: die Bundeswehr bezieht ihre Munition in -en; Kaffee wird nach der Güte und nach der Herkunft in Serien und -e eingeteilt (Jacob, Kaffee 218).

Universal-Lexikon. 2012.

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